Weihnachten naht. Und somit auch die großen Anschaffungen und die großen Wünsche mancher Kinder. Oft wird ein Gaming-PC gewünscht und Eltern stehen dann vor der Frage “Wo kaufen?” und “Welche Hardware?”
Gleich vorweg: FINGER WEG von Komplett-Gaming-PCs für 500 EUR bei den großen Elektrofachmärkten, Kaufland oder bei Amazon. Da kann man das Geld auch gleich verbrennen! Warum? Das zeigt euch am besten HardwareDealz in ihrer #GamingSchrott Rubrik. Ich habe da auch schon so manches Mal gestaunt, was da so an uralter Hardware verkauft wird.
Ich habe mich dazu entschlossen hier und heute mal Tipps zu geben, wie man einen guten PC zusammenstellen kann. Und am Ende kommt noch eine aktuelle Hardware-Empfehlung von mir.
Wie macht man es denn nun richtig?
Schritt 1: Mit dem Kind sprechen
Man sollte sich mit seinem Kind unterhalten und schauen welche Spiele es am liebsten spielt oder spielen möchte. Vielleicht Minecraft oder Fortnite? Oder doch lieber Roblox, den neuesten Landwirtschafts-Simulator oder Planet Coaster 2? Hat es sonst irgendwelche Anforderungen an Grafikleistung oder Rechenleistung (wie 3D-Rendering).
Schritt 2: Hardwareanforderungen prüfen
Dann nimmt man sich am besten einen Abend Zeit und eine Excel-Liste und prüft, welche Hardwareanforderungen die einzelnen Spiele/Anwendungen haben. Kann man auch mal mit dem Kind zusammen machen. Am besten schaut man auf die Empfohlenen Systemanforderungen. Denn wenn man nur auf die minimalen Anforderungen guckt und danach Hardware wählt, ist der PC schnell veraltet und dann ist das Geld doch eher verschenkt.
Tipp für Seiten zum Prüfen der Anforderungen:
https://systemanforderungen.com/
https://store.steampowered.com/
Wichtige Komponenten: CPU (Prozessor), RAM (Arbeitsspeicher) und GPU (Grafikkarte)
Schritt 3: Finale Anforderungen
Ich nehm jetzt mal als Beispiel meinen Sohn. Der spielt gerne Fortnite, Minecraft, Roblox, Wobbly Life und Human Fall Flat.
Meine Liste sieht nun so aus:
Ergibt dann durchschnittliche Anforderungen für den Computer:
- CPU: IntelCore i7 13700k oder AMD-Alternative
- GPU: NVIDIA GeForce GTX 1650, AMD-Alternative oder neuer
- 16 GB RAM
Was ich in dem Fall empfehlen würde:
- CPU: Intel 13700K oder AMD 5000er, 7000er Reihe
- GPU: Nvidia RTX 3000er oder ATI RX 7000er Serie
- Mindestens 16 GB RAM
Mit diesen Anforderungen kann man sich dann mal bei verschiedenen Hardwarehändler umschauen. Zum Beispiel bei Mindfactory, Alternate oder Dubaro.
Dubaro empfehle ich hier, weil die wirklich qualitativ hochwertige Teile verbauen und man sich da sicher sein kann, dass die keinen Chinaschrott einbauen. Alternate hat einen PC-Konfigurator. Und auch Mindfactory bietet einen super Service, berät euch bei Komponenten und macht auf Wunsch einen Kompatibilitäts-Check.
Auf was sollte man noch achten?
Bei Eigenbau oder eigener Auswahl der Komponenten unbedingt auf Kompatibilität Mainboard/RAM und Mainboardsockel/CPU achten. Und unbedingt schauen wie lange die gewünschte Grafikkarte ist und ob die ins Gehäuse passt.
Netzteil kalkulieren! Ich nutze dafür gerne den PSU-Kalkulator von BeQuiet
Schritt 4: Bestellen und bei Erhalt zuhause bitte SOFORT ausprobieren!
Ja ich schreibe es lieber dazu: Wenn man einen fertigen PC bestellt, dann ist es enorm wichtig, diesen nicht auf den letzten Drücker zu bestellen.
1. weil je näher an Weihnachten, desto teurer sind die Komponenten. Die Preise ziehen jetzt schon wieder an! ProTipp: Eventuell BlackFriday oder CyberMonday für Schnäppchen nutzen und jetzt schon Listen bei Geizhals oder Idealo anlegen!
2. ist es enorm wichtig den Computer zuhause sofort auszuprobieren und noch einen Zeitpuffer für eventuell nötige Rückgaben/RMA zu haben. Das schlimmste wäre doch, wenn das Kind dann enttäuscht unterm Baum sitzt, weil der PC oder eine Komponente einen Transportschaden hat. Kommt selten vor, wenn der PC gut verpackt ist, aber Murphys Law sollte man nicht provozieren! Schon gar nicht zu Weihnachten.
Installiert doch dann auch gleich Windows (oder Linux) und die Lieblingsspiele eures Kindes bei der Gelegenheit.
Wie ist das bei uns?
Unser Sohn hat vor zwei Jahren tatsächlich einen Gaming-PC bekommen. Der beinhaltet:
- CPU: AMD Ryzen 7 5800X3D
- GPU: 12GB MSI GeForce RTX 3060 Ventus 2X OC
- RAM: 32GB (2x 16GB) G.Skill RipJaws V schwarz DDR4-3200
Er ist damit immer noch sehr glücklich. Was ich heute ändern würde? Kein DDR4-Speicher mehr. Damals war DDR5 noch irre teuer und alles in allem wäre der PC viel teurer geworden. Heute ist das anders.
Meine Hardwareempfehlungen
Preise vom: 27.10.2025 16 Uhr
Ganz aktuell haben Mediamarkt und Saturn ja noch die 19%Mwst-geschenkt-Aktion.
Dieser PC hier mit einem AMD 7-5700X Prozessor, 32 GB RAM und einer RTX 5060 für gerade mal 840 EUR ist schon ein echt guter Schnapper. Manko: Ältere CPU, nicht wirklich upgradebar durch den älteren AM4-Sockel. Allerdings für einen Anfang solide genug. Aber hier kommen meine persönlichen Alternativen:
Für einen Budget Gaming-PC
- CPU: AMD Ryzen 5 8400F 6x 4.20GHz Boxed für aktuell 120 EUR
- GPU: 12GB Gigabyte GeForce RTX 3060 Windforce OC 2.0 für aktuell 263 EUR
- RAM: 16GB Kingston FURY Beast DDR5-5600 DIMM CL40 Dual Kit für aktuell ca. 80 EUR
- Mainboard: ASRock B650M-H/M.2+ für aktuell ca. 80 EUR
- SSD: 1TB WD Blue SN5000 für ca. 65 EUR
- PSU (Netzteil): 650 Watt Corsair CX Series CX650 Non-Modular 80+ Bronze für aktuell ca. 60 EUR
- Gehäuse: AeroCool Quantum V3 für aktuell ca. 45 EUR
Gesamtpreis: ca. 715 EUR Link zur Geizhals-Liste
Erläuterung dazu: Es ginge billiger, wenn man echt bis auf den Cent sparen will. Allerdings halt ich es trotz Budget für sinnvoll das Geld gut zu investieren und schon auf einen aktuellen Sockel und DDR-5 zu setzen, damit man Upgrades kaufen kann und da nicht so stark eingeschränkt ist. Das Gehäuse ist für kleines Geld sehr gut, hat USB 3.0 Anschlüsse und kommt mit 3 Lüftern. Dazu macht es für kleines Geld optisch schon ganz schön was her. Große Grafikkarten passen allerdings nicht rein. Die RTX 3060 ist schon älter, aber mit immerhin 12GB durchaus noch sinnvoll für den Preis.
Alternative Komponenten, wenn man etwas mehr investieren möchte:
- CPU: AMD Ryzen 5 9600X für 189 EUR neueste Zen 5 (Granite Ridge) Architektur und PCIe 5.0 Unterstützung.
- Mainboard: MSI Gaming Plus WIFI AMD B840 für ca. 129 EUR – hat Wifi mit an Board, ATX-Faktor mit mehr Möglichkeiten und besseren Taktraten.
- PSU: 750 Watt be quiet! Pure Power 13 M Modular 80+ Gold für ca. 110 EUR – etwas mehr Leistung und Modular
- GPU: RTX 5060 für ca. 300 EUR – hat allerdings nur 8GB und das ist mittlerweile doch arg wenig. Die 16GB PowerColor Radeon RX 9060 XT gibts für 339 EUR. Für knapp 75 EUR mehr erhält man also 16 GB Grafikspeicher und hat eine aktuelle Grafikkarten-Serie. Wer sich traut, kann auch eine 10GB ASRock Arc B570 Challenger OC Aktiv PCIe 4.0 für 229 Euro kaufen. Intel ist auf einem wirklich guten Weg. Allerdings halte ich Intelgrafikkarten für einen Gaming-PC für Kids und Teenager jetzt nicht unbedingt für die ideale Wahl.
Für einen zukunftsfähigen Gaming-PC mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis:
- CPU: AMD Ryzen 7 7800X3D für aktuell ca. 359 EUR
- Kühlung: Corsair iCUE LINK Titan 360 RX RGB für aktuell 165 EUR
- GPU: 16GB PowerColor Radeon RX 9070 XT Hellhound OC für aktuell ca. 649 EUR
- RAM: 32GB Patriot VIPER VENOM DDR5-6000 DIMM CL30 für aktuell 143 EUR
- Mainboard: Asus TUF Gaming B650-Plus WIFI ca. 160 EUR
- SSD: 2TB Lexar NM790 für aktuell ca. 115 EUR
- PSU: 850 Watt be quiet! Pure Power 13 M Modular 80+ Gold für aktuell ca. 123 EUR
- Gehäuse: Corsair Frame 4000D RS ARGB Midi Tower für aktuell ca. 104 EUR
Gesamtpreis: ca. 1800 EUR – Link zur Geizhals-Liste
Erläuterung dazu: Leider sind die Zeiten von 1200 EUR-Computern als P/L vorbei. Mit dieser Kombi hat man meiner Meinung nach einen PC, mit dem man sich erstmal keine Sorgen machen muss, was Gaming angeht. Dank AM5-Sockel und Mainboard mit DDR5 und PCIe 5.0 zukunfts- und upgradefähig in viele Richtungen. Die X3D CPUs sind gerade für Gaming sehr empfehlenswert, da sie einen größeren L3-Cache haben und dadurch mehr Leistung für Spiele. Zudem sind sie sehr energieeffizient. Eine 2TB SSD mit sehr guten Lese- und Schreibraten sollte erstmal genügen als Datengrab. 32 GB RAM sind eine gute und sichere Bank, durch das solide ATX-Mainboard mit integriertem Wifi und vier RAM-Steckplätzen kann man auch noch ein zweites Kit kaufen und auf 64GB gehen, falls nötig. Ich schwöre mittlerweile auf AIOs statt Lüfterkühlung. Leise, effizient und sehen noch dazu gut aus. Zudem meiner Meinung nach einfacher zu reinigen als Luftkühler. Das Gehäuse von Corsair ist robust und hochwertig, kommt mit zusätzlichen Lüftern und viel Platz für große Grafikkarten und AIOs.
Alternative Komponenten:
- GPU: 16GB MSI GeForce RTX 5070 Ti Gaming Trio OC für 889 EUR (Vorteil: Aktuelle Karte mit DLSS4)
- RAM: 32GB Corsair Vengeance RGB grau DDR5-6000 DIMM CL30 Dual Kit für 199 EUR. Schöner RGB-Speicher und zudem keine weitere Software nötig, da iCue ja schon die AIO steuert. Bei mir laufen seit Jahren die selben als DDR4 und ich bin sehr zufrieden damit.
- Luftkühlung statt AIO: be quiet! Dark Rock Pro 5 Tower Kühler für ca. 89 EUR. Solide, leise und effizienter Kühler für jede CPU. Der Vorgänger läuft im Tower meines Mannes seit gut drei Jahren und kühlt einen i7-Prozessor.
- Spartipp: Das TUF-Mainboard ohne Wifi kostet nur geringfügig weniger (148-150 EUR) daher finde ich die Version mit weitaus praktischer, weil man sich zusätzliche Adapter spart, lohnt aber eventuell für alle die einen LAN-Anschluss haben oder zum beobachten für Preisnachlässe im November zu BlackFriday/CyberMonday.
Schlussworte:
Ich weiß, dass Hardware immer zu großen Diskussionen führt. Immerhin gibt es davon genug und noch auf dem Markt. Und sicher hab ich hier auch nicht den ultimativen Nonplusultra Tipp und der/die eine oder andere hat was an der Empfehlung auszusetzen oder einen anderen Tipp. Daher: Feuer frei für Diskussionen oder Alternativen!
Und falls du Hilfe benötigst bei der Zusammenstellung oder Fragen hast: Kontaktier mich gern per Mail oder auf Mastodon!

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