Medienkompetenz ist in der heutigen digitalisierten Welt von großer Bedeutung, insbesondere für Kinder und Jugendliche, die in einer Umgebung aufwachsen die von Technologie und sozialen Medien geprägt ist. Ich möchte hier zukünftig viel mehr zu diesem Thema schreiben und Tipps geben.
Was ist Medienkompetenz überhaupt?
Medienkompetenz wird immer wichtiger und man bekommt das Wort immer mal wieder zu hören. Doch ich glaube das viele Menschen gar nicht wissen, was das genau ist.
Wikipedia beschreibt Medienkompetenz so:
Medienkompetenz bezeichnet die Fähigkeit, Medien und ihre Inhalte den eigenen Zielen und Bedürfnissen entsprechend sachkundig zu nutzen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Medienkompetenz
Medienkompetenz beinhaltet unter anderem die Fähigkeit, Geräte wie Computer, Smartphones oder Tablets richtig zu bedienen. Aber wirklich wichtig ist, wie man mit den Medien umgeht die man heute zur Verfügung hat.
Zur Medienkompetenz gehört auch die Fähigkeit, Medien sicher und verantwortungsvoll zu nutzen, indem man sich bewusst mit den möglichen Auswirkungen von Mediennutzung auf die eigene sowie andere Personen auseinandersetzt. Dazu gehört auch das Verstehen der Regeln und der sozialen Normen, die in den verschiedenen Online-Communitys gelten und die Kenntnis über die Gefahren von Cybermobbing, Cybergrooming und Fakenews.
Es ist wichtig sich bewusst zu sein, dass vor jedem PC ein Mensch sitzt. Das man auch im Internet mit Menschen agiert und das man auch vorm Computerbildschirm zum Täter (z.B. Thema Cybermobbing) oder zum Opfer (Thema Cybergrooming) werden kann.
Meine Generation ist in dieses Onlinezeitalter hineingewachsen. Wir hatten 56k-Modems die die Telefonleitung blockierten, AOL (“Ich bin drin!”), Pinboards und Chats. Wir hatten kein Facebook und keine Smartphones. Wenn wir Fehler gemacht haben, hatte das nicht die riesige Reichweite und die Halbwertzeit die es heute hat.
Das, was wir früher im Netz verbrochen haben, war bei weitem nicht so präsent. Wir konnten erkunden und Fehler machen und das Netz hat sie vergessen. Weil es noch keine sozialen Medien gab, weil Google noch in den Kinderschuhen steckte, weil nicht alles 1000-fach geteilt wurde.
Heute ist das anders. Und es gibt viele Gefahren, denen man sich bewusst sein muss. Es ist daher wichtig, dass Kinder früh lernen, wie man diese Medien sinnvoll und verantwortungsbewusst nutzt, damit sie Gefahren einschätzen können.
Wie wichtig Medienkompetenz auch für Erwachsene ist, kann man tagtäglich sehen, wenn man mal bewusst darauf achtet. Beispiel 1: wenn jemand auf ein Facebook-Fake-Gewinnspiel reinfällt. Da werden dann 300 iPhones verlost, die plötzlich übrig geblieben sind und unbedingt weg müssen. Oder ein Auto. Oder eBikes. Die Liste ist endlos. Es würde nur zwei Klicks benötigen um den Fake zu enttarnen. Neue Seite, nur 2 Posts? Kein Impressum? Fake! Stattdessen wird ein Kommentar geschrieben, die Seite geliked und der Fake auch noch geteilt. Wie man Fake-Gewinnspiele erkennt, hat auch Mimikama hier sehr gut erklärt: So erkennst du gefälschte Gewinnspiele auf Facebook!
Beispiel 2: Ich sage nur Fake News. Ein gutes Beispiel ist wohl das Video, das angeblich aus Berlin stammt, in dem Menschen einen Rettungswagen angreifen. Haben viele Menschen geteilt, haben sich viele empört. Hinterher kam raus: Das Video wurde schon 2019 aufgenommen in Hongkong und zeigt eine Szene aus den damaligen Unruhen. Quellen: Mimikama, Tagesschau oder bitte selbst googeln. Hätte man sich das Video aufmerksam und kritisch angeschaut, hätte man direkt drauf kommen können, dass es nicht Berlin ist und auch kein deutscher RTW sein kann. Aber man sieht eben, was man sehen möchte.
Wenn ihr übrigens mal testen wollt, wie gut eure Medienkompetenz hinsichtlich dem Bewerten von Nachrichten und Werbung ist, macht doch mal den News-Test. Auf wie viele Punkte kommt ihr?
Cybergrooming – Gefahr für Kinder
Cybergrooming (vom Englischen „grooming“, auf deutsch: anbahnen oder vorbereiten) ist das gezielte Ansprechen Minderjähriger über das Internet mit dem Ziel, sexuelle Kontakte anzubahnen. Dabei werden Kinder belästigt und aufgefordert, Nacktaufnahmen zu übersenden oder sich mit den TäterInnen im realen Leben zu treffen.
https://www.schau-hin.info/sicherheit-risiken/cybergrooming-missbrauch-im-netz
Man stelle sich mal vor das eigene Kind gerät über ein soziales Netzwerk, einen Chat oder in einem Onlinespiel an einen Groomer der das Kind so einwickelt, dass es wirklich denkt es wäre Schuld und man würde es an die Eltern verpetzen, die dann das Kind bestrafen. Diese Menschen arbeiten mit allen möglichen Tricks. Wer sich mit dem Thema näher befassen möchte, dem empfehle ich den Film „Gefangen im Netz“ https://www.gefangenimnetz.de/. Dazu werde ich aber noch mal einen separaten Artikel machen.
Diese Gefahr und viele mehr gibt es im Internet. Unsere Kinder sind keine Erwachsenen. Sie haben keinerlei Erfahrungen wie wir sie haben. Wie „Innocence in Danger“ schreibt: Kein Kind kann sich alleine schützen! Sie sind unbedarft und erkennen die Gefahren vielleicht erst, wenn es zu spät ist. Wenn überhaupt.
Es wurden auch schon Kinder zum Spaß in den Selbstmord getrieben. Worte haben Wirkung. Wir als Eltern sind auch dafür verantwortlich wie unsere Kinder sich im Internet verhalten. Wie sie mit Medien umgehen. Und dafür gibt es eine Menge an Infos und Werkzeuge. Man soll sein Kind damit nicht einer Total-Überwachung unterziehen. Das verlangt niemand und ist auch weder Sinn noch Ziel des ganzen! Sondern ihm einen sicheren Rahmen schaffen, in dem es erste Schritte in dieser riesigen Medienwelt macht und nach und nach lernt damit umzugehen.
Mir geht es in zukünftigen Artikeln in dieser Kategorie vor allem darum, welche Möglichkeiten es gibt Kindern einen möglichst sicheren Zugang zu bieten, wie Apps oder andere Elternkontrollen funktionieren und wie man Kinder begleitet und ihnen Schritt für Schritt einen guten Umgang und Medienkompetenz beibringt.
Ich verstehe, dass es mühsam und zeitraubend ist, sich diese Infos zusammenzusuchen und sich mit etwas zu befassen, wenn man vielleicht selbst kein Interesse daran hat und eh 1000 andere Dinge auf der To-Do-Liste. Aber ich bitte euch inständig: Gebt eurem Kind nicht einfach ein Smartphone oder ein Tablet in die Hand ohne es abzusichern. Lasst eure Kinder nicht einfach von Beginn an unbegleitet an den PC, erstellt ihm nicht einfach einen Epic-Account ohne Kindersicherung. Es gibt Möglichkeiten Kinder zu schützen, ihnen einen sicheren Rahmen zu bieten und wir sollten diese nutzen.
Ihr könnt mir gerne schreiben welche Themen euch diesbezüglich am meisten interessieren, welche Fragen euch zu dem Thema beschäftigen.
Weiterführende Links mit Infomaterial und Hilfen:
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