Unser Sohn ist nun 10 Jahre alt und wechselt im Sommer auf die weiterführende Schule. Während viele seiner Freunde schon längst Handys haben, haben wir damit noch gewartet. Er hat ein Tablet und hat das Smartphone nicht wirklich vermisst. Er hat auch bisher nicht danach gefragt.
Vor knapp zwei Wochen war er mit zwei Freunden (aus seiner Teilgruppe der Klasse, also alles ok) unterwegs und hatte als einziger kein Handy dabei. Es kam aber zu einer Situation in der er es tatsächlich benötigt hätte. Da wurde mir klar das es jetzt Zeit wird dass er auch eines bekommt.
Wir hatten zuvor zwar mal locker darüber gesprochen, aber es wurde nie konkret. Auch weil wir uns noch nicht sicher waren welcher Anbieter, Tarif, Vertrag oder Prepaid.
Bekommen hat er nun mein altes Huawei P20, welches via Google Family Link gesichert ist. Darüber verwalte ich auch sein Tablet. Für beide Geräte kann ich Jugendschutzfreigaben und individuelle Nutzungszeiten einstellen und auch beide Geräte suchen oder sperren lassen, falls sie mal verlegt werden oder verloren gehen.
Vor allem die individuellen Nutzungszeiten finde ich perfekt. Das ist etwas, was mich bei den Amazon-Tablets immer gestört hat. Da kann man nur Zeiten für die ganze Woche und Wochenende einstellen. Bei Google Family Link kann ich das wirklich für jeden Tag einzeln Zeiten einstellen oder optional die eingestellte Zeit für alle Tage übernehmen. Außerdem erkennt Google Family Link die Wochenend-Abende korrekt. Bei Amazon ist es Sa-So, bei Google Fr-Sa. Also die Tage wo am nächsten Tag keine Schule ist.
Schade finde ich, das ich darüber softwareseitig keine Telefonnummern wie 0190 und 0180 sperren kann. Das kann man nur über den Mobilfunk-Anbieter und selbst die können nicht alles relevante sperren. Wobei ich mich eigentlich bei K1 darauf verlassen kann das er so einen Blödsinn nicht macht. Aber bei seinen Freunden bin ich mir nicht sicher. Zumal er ja bald neue kennen lernt auf der neuen Schule.
Anbieter, Vertrag oder Prepaid?
Womit wir beim Thema Anbieter und Prepaid oder Vertrag wären. Da wir Handyverträge bei der Telekom haben und hier in der Umgebung gute Erfahrungen mit der Netzverfügbarkeit, haben wir uns für einen „Family Card Kids & Teens“-Vertrag entschieden statt Prepaid.
Das ist eine Zweitkarte die man buchen kann, wenn man einen Hauptvertrag mit mindestens 30 EUR hat. Für 9,95 EUR im Monat ist der Vertrag monatlich kündbar, Telefon und SMS-Flat in alle Netze, 3 GB Datenvolumen die momentan für Homeschooling monatlich mit 25GB Bonus aufgestockt werden. Zudem ist Roaming in der ganzen EU plus England und Schweiz inklusive. Und man kann damit alle Telekom-Hotspots kostenlos nutzen. Für 10 EUR fand ich das sehr attraktiv und das absehbare generve bei Prepaid mit „Mamaaaaa, mein Guthaben ist leer“ fällt damit auch weg.
Wer sich jetzt überlegt das er den Vertrag auch selbst nutzen könne: Ihr müsst per Geburtsurkunde nachweisen das ein Kind im entsprechenden Alter existiert.
Wer selbst einen Vertrag bei der Telekom hat, sollte über diese Option definitiv nachdenken. Für 10 EUR ohne Mindestlaufzeit ist das Angebot wirklich nicht übel. Wer einen Vertrag woanders hat, sollte dort mal nach ähnlichen Kids-Tarifen fragen. Ich vermute das Vodafone und andere ähnliche Angebote haben.
Ich würde mich aber auch über Kommentare freuen mit Erfahrungen zu Prepaid-Tarifen. Wir haben jetzt die Option gewählt die uns am besten vor kam. Ob es das wirklich ist werden wir wohl erst noch sehen. Da der Vertrag keine Laufzeit hat, sondern monatlich kündbar ist, hängen wir ja zum Glück nicht fest in einem Vertrag aus dem wir nicht mehr raus kommen.
Gedanken hinsichtlich Apps
Ich habe mir natürlich auch Gedanken gemacht welche Apps ich sperren sollte. Facebook, Twitter und Instagram sind die ersten gewesen die ich gesperrt habe. Die darf er gesetzlich gesehen auch noch gar nicht nutzen. Genauso eigentlich WhatsApp. Da liegt das Mindestalter bei 16 Jahren. Gerade weil da immer wieder gefährliche Kettenbriefe ein Thema in den Medien sind, wundert es mich sehr, das so viele Eltern ihren 9- bis 10-jährigen Kindern WhatsApp installieren und das Mindestalter ignorieren. Ich hab es noch nicht gesperrt und bin da echt unschlüssig ob ich es installiere oder nicht. Eigentlich tendiere ich zu Nein.
Wer sich fragt was mit YouTube ist: Das ist automatisch limitiert durch Family Link bzw. weil sein Google Account im allgemeinen als Kinderaccount eingestuft ist. So lange das so ist, ist das Konto auch noch unter elterlicher Kontrolle. Sobald er alt genug ist, schaltet Google ihn automatisch frei und entzieht uns auch automatisch die elterliche Kontrolle.
Der Play Store zeigt ihm dadurch auch nur Apps an die für seine FSK freigeschaltet sind. So dubiose Spiele wie Coin Master fallen damit schon mal weg, das hat FSK 16. Das beruhigt mich sehr.
Ich bin gespannt wie die nächsten Monate mit Handynutzung werden und ob ich die Entscheidung bereue. Und vor allem was ich vielleicht alles nicht bedacht habe. Ich hab nämlich irgendwie so das Gefühl ich hab was übersehen. Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein.
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