Heute möchte ich euch Pikuniku vorstellen. Das Spiel stand ganz lange auf meiner persönlichen ToDo-Liste und wurde von den Kindern gar nicht beachtet.
Bis ich es dann gespielt habe und sie es sahen. Dann war es auch für mich erst mal vorbei. Denn K1 hat ab da erst mal alles belegt und mich nicht mehr rangelassen, bis er das Spiel durch hatte. Mittlerweile hat er es sogar am Computer und an der Xbox durchgespielt.
Um was geht es in Pikuniku?
Pikuniku ist ein Rätsel- und Abenteuerspiel und wurde vom französisch-britischen Indie-Studio Sectordub entwickelt. Es ist bunt, fröhlich und ein bisschen seltsam, aber auf eine sehr sympathische Art. Es ist wirklich toll und macht Spaß sich in der Welt zu bewegen, vor allem dank der Musik und der bekloppten Bewohner. Und es hat einen herrlichen Humor! Definitiv auch etwas für Erwachsene.
Wir erwachen als roter kleiner Punkt mit Beinen namens „Piku“ in einer Höhle, aus der wir erst einmal herauskommen müssen. Dabei hilft uns ein freundlicher Geist.
Draußen müssen wir dann auch erst einmal ein, zwei Aufgaben erledigen und kommen dann in ein Dorf. Andere Lebewesen, Juhu! Aber die haben Angst vor uns. Wieso? Wir sind doch ganz lieb?! Als die das dann auch begriffen haben, könnte alles toll und gut sein, wenn da nicht dieser komische Mr. Sunshine wäre. Der verspricht Gratis-Geld, wenn er unseren Müll haben darf.
Gratis-Geld? Moooment mal. Da ist doch was faul! Wenn euch jemand auf der Straße Gratis-Geld anbieten würde, würdet ihr ja auch erst einmal stutzig werden, oder? Und tatsächlich ist bei Mr. Sunshine nicht alles so toll und vor allem nicht gratis, wie es auf den ersten Blick erscheint. Und dann verschwinden auch noch Bewohner. Das stinkt doch echt zum Himmel! Dem müssen wir auf den Grund gehen.
Und so beginnt eine abenteuerliche Reise durch die bunte Welt von Pikuniku, in der wir auf verschiedene Dörfer mit total unterschiedlichen Bewohnern treffen.
Das Ganze hat auch noch einen moralischen und umweltschützenden Aspekt, aber ich will hier jetzt nicht zu doll spoilern und sage nur es geht grob um Ressourcen und Industrialisierung. Aber es ist kindgerecht gemacht und auch nicht mit stark erhobenem Zeigefinger. Ich finde es schön umgesetzt.
Abseits der Hauptstory gibt es auch noch einige Minispiele und kleine Geheimnisse zu entdecken, die echt Spaß machen. Zum Beispiel einen Zauberer der uns endlich Arme verpasst. Oder eine unterirdische Höhle in der man am Ende etwas besonderes findet. Und man kann einen Toast verärgern *hüstl*.
Kooperationsmodus
Die Story ist nur für einzelne Spieler gedacht. Zusammen kann man die Geschichte nicht erkunden. Aber es gibt auch einen Mehrspielermodus. Dieser ist Story-unabhängig und in 9 verschiedene Episoden unterteilt, in denen man jeweils ein Boot erreichen muss, um die Episode zu gewinnen. Ein Spieler spielt den roten Piku, ein zweiter den gelben Niku.
Diese Episoden kann man unabhängig voneinander starten, sodass man jederzeit mal spontan mit seinem Kind spielen kann, oder auch die Geschwister untereinander ein kleines Spiel zusammen spielen können, ohne dass sie ewig vor der Glotze oder dem Bildschirm hängen. Das schafft dann auch K2 mit ihren fast 5 Jahren schon. Vor allem die Autorenn-Episode mag sie sehr.
Steuerung
Die Steuerung ist hier sehr viel komplizierter als zum Beispiel bei Phogs! und somit leider nichts für jüngere Kinder. Es werden so ziemlich alle Tasten am Gamepad eingesetzt. Hauptsächlich betrifft dies die X,Y…-Tasten, aber auch die Schultertasten werden manchmal benötigt.
Das Spiel erfordert zudem auch Lesekompetenz, da es keine Sprachausgabe gibt, einzig Musik hört man. Die Sprechblasen und Anweisungen müssen vom Spieler gelesen werden. Es gibt natürlich eine deutsche Übersetzung.
Außerdem gibt es kompliziertere Abschnitte im Spiel, die auch mal Frust bereiten können. Ich sag nur: Tanzen! Dafür habe selbst ich ewig gebraucht. Das ist ein QuickTime-Minispiel bei dem man zum richtigen Zeitpunkt die richtige Taste drücken muss und eine bestimmte Quote erreichen muss.
Liegt der erreichte Prozentsatz darunter, muss man das Minispiel so lange wiederholen bis man einen bestimmten Wert erreicht hat. Und ich weiß nicht wie oft ich und auch K1 das probiert haben. Aber puuuuuh… Durchhaltevermögen ist hier gefragt!
Aber auch so etwas gehört zum Spiel dazu. Es trainiert Durchhaltevermögen sowie Frustrationstoleranz und sich auch mal bei etwas durchzubeißen, anstatt den Controller oder die Maus gleich in die Ecke zu werfen.
Sollten eure Kinder das Spiel spielen und an dieser Stelle hängen, tröstet und motiviert sie. K1 war sehr stolz als er es endlich geschafft hatte.
Insgesamt ist Pikuniku ein kurzweiliges, tolles Spiel das ich für Kinder ab ca. 9 Jahren absolut empfehlen kann und von dem ich persönlich gerne einen zweiten Teil hätte. Denn die Zeit mit Piku und den sympathischen Dorfbewohnern war eigentlich viel zu kurz. Und das ist eigentlich die beste Wertung für ein Spiel, genau wie bei Büchern: Wenn man traurig ist, dass es schon vorbei ist.
Kurzübersicht
- Ein Rätsel- und Abenteuerspiel, Plattformer
- Story alleine, Koop-Level zu zweit spielbar
- USK 0 – meine Empfehlung: Ab 9 Jahre geeignet.
- Erhältlich für: PC, Xbox One/Series, PlayStation 4/5, Nintendo Switch. (Aktuell kostenlos verfügbar für PC und Xbox via GamePass)
- Preis: UVP 12,99 EUR (bei Steam und GOG momentan 10,79 EUR) kostenlos im MS Gamepass.
Transparenzhinweis:
Dieser Artikel enthält keine bezahlte Werbung oder Kooperation. Wir beziehen das Spiel via Microsoft GamePass Ultimate, den ich schon länger abonniert habe und selbst bezahle. Das Spiel wird empfohlen, weil ich es wirklich gut finde. Ich habe lediglich beim Publisher angefragt, ob ich eigene Screenshots für den Artikel nutzen darf oder mich ans Press-Kit halten muss.
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